365 Tage

-4 Theater

-plus 1 Schauspiel-Job in Anstellung

-5 Produktionen als Darstellerin

-1 Produktion als Regieassistenz

-1 Produktion als Stage Manager/Swing

-11 Rollen/Parts

-plus 10 Rollen im Schauspiel-Job

-127 Vorstellungen

-plus 6 GP’s und 6 HP’s

-66 Tage gespielt im Schauspiel-Job

-5 Premieren (12 persönliche Premieren) 

-4 Dernieren (11 persönliche Dernieren) 

-3 Konzerte/Auftritte

-1 Singer-Songwriter-Slam

-2 Open Stages

-32 verschiedene Bühnen

-87 Bewerbungen

-17 Auditions

-1 Audition als Stage Manager/Regieassistenz 

(auf der anderen Seite des Tisches)

Und um es nach den Fakten noch lang zu machen, hier ein paar Worte dazu...

‘Feuerwehrmann Sam rettet den Zirkus’, vom Theater auf Tour mit Sitz in Darmstadt. Hier war ich für drei Rollen auf dem Plan, für die dritte, Sam, bestand auf der Bühne dann allerdings keine Notwendigkeit, blieben zwei: Elvis, der gute Elvis, und Penny. Die hauptsächlichen Proben, und meine ersten zwei Tourblöcke und Vorstellungen als Elvis hatte ich im vorherigen Jahr noch (siehe: Achtung, fertig, ab ins Leben!), anfangs 2018 gab es zwei Tage Wiederaufnahmeproben, und für mich stand gleichzeitig die zweite Rolle auf dem Plan, Penny, für welche ich bereits Termine hatte (siehe: Bilanz ziehen...). Als Elvis habe ich zweiundzwanzig Vorstellungen gespielt, in der Doppelrolle als Penny und Zirkusakrobatin stand ich schlussendlich neunmal auf der Bühne. Vierundzwanzig verschiedene Bühnen, meist große Theater, viele wunderschöne Häuser. Und meine persönliche Derniere in einem meiner Lieblingshäuser, wo wir bereits zum dritten Mal waren.

Der Hamburger Engelsaal, das geht ein bisschen länger. Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich seit einem guten Jahr da, im Januar 2018 spielte ich meine erste Vorstellung, und aktuell hatte ich da bei vier Produktionen meine Hände im Spiel. Angefangen hat es mit einer Rollenübernahme in ‘Silver Ladies’, unmittelbar nach meiner persönlichen Premiere wurde ich als Swing für ‘Mama Loo’ engagiert, wofür die Proben seit zwei Wochen liefen. Bei dieser neuen Produktion war klar, dass über den Sommer Bedarf für eine der Frauenrollen sein würde, und im Frühling schon voraussichtlich für eine zweite Frauenrolle. Umstände ergaben allerdings, dass ich am Abend vor der Hauptprobe angerufen und gefragt wurde, ob ich denn nicht vielleicht die eine Männerrolle zur Premiere übernehmen könnte, und so stand ich dann doch ab der Generalprobe auf der Bühne, und habe bisher außer drei Vorstellungen (wovon ich zwei auf Tour war), dann doch alle gespielt. In drei verschiedenen Rollen, von sechs Rollen insgesamt. Und als die nächsten Umstände ergaben, dass kurzfristig ein Darsteller ausfiel, dessen Rolle ich bereits gespielt hatte, ich aber für diese Vorstellung eigentlich in einer anderen Rolle auf der Bühne stehen sollte, schrieben wir das Stück auf insgesamt fünf Rollen um, und verpackten diese zwei Rollen in eine, die ich immer wieder spielte, wenn denn Umstände eintraten. So viel dazu, vielleicht folgt irgendwann ein eigener Blogeintrag zu dieser Produktion, sie zieht durchaus gerne Aufmerksamkeit auf sich, und hat es uns nicht langweilig werden lassen. Der Stand ist grad bei sechsundzwanzig Vorstellungen, in sechzehn verschiedenen Versionen. Als Maite (die ursprünglich Malte ist) habe ich sechs Vorstellungen gespielt, zwei Vorstellungen als Biggi, zehn als Saskia, und fünf in der Saskia/Maite als eine Person-Version. Es gibt nur zwei Versionen, die wir öfters als zweimal gespielt haben, und unser Rekord liegt bei acht aufeinanderfolgenden Vorstellungen lang jeweils wieder eine bisher nie gespielte Version. Im Sommer kam meine dritte Produktion, ‘Deine Spuren im Sand’, und im Vergleich zu ‘Mama Loo’ war da einiges einfacher: ein Drei-Personenstück, dreizehn Vorstellungen, und das immer in derselben Rolle, in der immer gleichen Besetzung. Im September war auch die alljährliche Hamburger Theaternacht. Als Zuschauer geht man da von Theater zu Theater, wo man grad reinschauen möchte, und die Theater präsentieren in der Regel fünfmal einen halbstündigen Zusammenschnitt ihres Hauses. Für mich war das 2014 eines meiner ersten Theatererlebnisse als Zuschauerin, nachdem ich nach Hamburg gezogen war. So war es für mich sehr besonders, vier Jahre später in diesem Rahmen selbst auf der Bühne zu stehen. Und dann kam im Herbst noch mein viertes Projekt im Engelsaal, meine erste Produktion als Regieassistenz. ‘Auf ins Metropol’, fantastische Musik der 20er und 30er, spannende Darsteller, und umwerfende Pianisten. Sehr viel Eigenverantwortung, jegliche Mitsprache, und Einbringungsmöglichkeiten. Boring story short, und das fasst mein erstes Jahr im Engelsaal dann auch ganz gut zusammen: danke, für den Engelsaal, Philip!

Schon mal was von den Dungeons gehört? Unter der Obhut von Merlin Entertainment, gibt’s in London, Blackpool, Edinburgh, Warwick Castle, York, Shangai, San Francisco, Amsterdam, Berlin, und eben auch in Hamburg, wo ich seit Mai bin. Interaktives Schauspiel, die Besucher machen einen Rundgang durch ein Gebäude voller historisch gestalteter Räume, und in jedem Raum steht ein Schauspieler, der sie mit auf eine Reise durch Hamburgs Geschichte nimmt - Folter, Pest, Piraten und Störtebeker natürlich Hexenverbrennung, Santa Fu, und so weiter. Publikumskontakt, viel Improvisation, das macht diese Arbeit für mich aus, und spannend. Zehn verschiedene Rollen, die jeweils im stündigen Rotationsprinzip gespielt werden. Shows um die sieben Minuten, an einem gut besuchten Tag kann man theoretisch also bis zu gut sechzig Stück dieser Mini-Shows spielen.

Im Herbst war ein bisschen was los - zwischendurch war ich im Dungeon, spielte Vorstellungen zweier Stücke im Engelsaal, und zeitgleich probte ich für drei unterschiedliche Produktionen in drei unterschiedlichen Häusern. Jeweils Proben für zwei der Produktionen pro Tag zu haben, war der Normal-Fall, an einem Tag jedoch hatte ich tatsächlich Proben für alle der drei Produktionen. Side note: da half es, mir selbst am Anfang einer Probe zu sagen, in welchem Haus ich grade war, und für welches Stück ich jetzt proben wollte. Neben dem Engelsaal und dem First Stage Theater - dazu komme ich gleich - ging es für mich nämlich noch an die Niederdeutsche Bühne Neumünster. Die Niederdeutschen Bühnen gibt es gefühlt in jeder norddeutschen Stadt, es sind Laien- oder semiprofessionelle Bühnen, die in der Arbeit mit Profi-Regisseuren einen Theaterbetrieb wie jedes andere gestandene Theater führen, und in der Regel auf Platt spielen. Besagtes Stück war auf Hochdeutsch, 'Es war einmal - 7 Märchen auf einen Streich' von Martin Lingnau und Heiko Wohlgemuth. Die geplante Darstellerin der 13ten Fee war ausgefallen, der Regisseur beschloss, die Rolle selbst zu übernehmen, konnte aber nicht alle Spieltermine wahrnehmen, und so kam ich mit ins Boot für die andere Hälfte der Spieltermine. Was für ein fantastisches Stück, was für eine tolle Rolle, und was für eine schöne Atmosphäre im Theater in Neumünster. Ich spielte nach vier Proben die Hauptprobe, und dann über die folgenden Wochen neun Vorstellungen als 13te Fee und als Stimme des Froschkönigs aus dem Off. Außerdem hatte ich in der Derniere einen kleinen Extra-Auftritt als Schweizer Zwerg...


Und damit komme ich zu meinem letzten Projekt für 2018, ‘Die große Weihnachtsshow’ im First Stage Theater in Hamburg-Altona. Klingelt da was? Wenn ja, dann vielleicht, weil das 2016 eröffnete First Stage Theater als eigenes Theater der Stage School ihre Pforten öffnete, ich mittlerweile einige Produktionen da spielte, und die dritte Weihnachtsshow des Theaters auch meine dritte Weihnachtsshow war (siehe: Bilanz ziehen...). Die Cast der Weihnachtsshow besteht im Gegensatz zu den anderen schuleigenen Shows im Theater nicht nur aus aktuellen Schülern der Stage School, sondern auch aus jeweils ein paar Ehemaligen. Die ersten beiden Jahre war ich selbst im Ensemble, hatte meinen Schwerpunkt aber im Stage Management. Für das dritte Jahr dehnte ich meinen Schwerpunkt zu meiner hauptsächlichen Aufgabe weiter aus, und sollte nur als Swing auf die Bühne, wenn Not am Mann war. Sechsundfünfzig Shows, und für fünfzehn Shows sang ich tatsächlich ein Duett auf der Bühne. Das erste Mal mit ca. eineinhalb Stunden Vorankündigung. Ich war eigentlich nicht vorgesehen für diese Position, ich hatte kein Make Up im Theater, kein Kleid, keine Schuhe, ich kannte das Lied, die englische Original-Version, hatte es aber nie vorher gesungen, konnte den deutschen Text nicht... aber das kriegt man ja alles irgendwie auf die Reihe, und meine Swing-Fähigkeiten wollten ja auch ab und an ein bisschen Spaß haben.

 

2018 in a nutshell. Churz und mehr oder weniger bündig, 365 Tage, nicht wahr? Es war mir manchmal ein Fest, und manchmal ein bisschen weniger, aber danke, für all die Tage! Und jetzt sind wir schon wieder ein Jahr weiter, mal sehen, was die 365 Tage von 2019 so bringen werden...

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Ich wollte endlich lernen, so zu gucken, als hätte ich ein Geheimnis, und nicht, als wäre mir die Welt eines. So, als wäre ich voller Rätsel, und nicht, als wäre mir die Welt ein riesengroßes. - Joachim Meyerhoff